Tantra und die Eifersucht – Liebe als Besitz oder Liebe in Freiheit und Vertrauen?

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Tantra und die Eifersucht

Heute morgen habe ich zum Thema Eifersucht Gutes von meinem geliebten Meister Ramakrishna gelesen (der größte indische Heilige des 19. Jh.).

„Selbst wenn man Erkenntnis erlangt hat, taucht dieses Ichbewusstsein wieder auf, niemand weiß woher. Man träumt, dass einen ein Tiger verfolgt und fressen will, dann wacht man auf aber das Herz klopft noch heftig. All unser Leiden ist auf dieses ‚ich‘ zurück zu führen.“

„‘Ich und Mein‘ das ist Nicht-Erkenntnis. Mein Haus, mein Reichtum, mein Wissen, mein Besitz – die Einstellung, aus der heraus solche Dinge gesagt werden, stammt aus Nicht-Erkenntnis. Die Einstellung aus Erkenntnis lautet im Gegensatz dazu: „O Gott, Du bist der Herr und alle diese Dinge gehören Dir. Haus, Familie, Kinder, Freunde – sie alle gehören Dir.“

Liebe Leserin, lieber Leser, das ist sehr, sehr tiefe Wahrheit. Darum sage ich Dir, dass ich frei bin. Mich hat es irgendwann innerlich geekelt, zu sagen, „meine Frau“, „meine Kinder“ und dennoch sorge ich im Alltag für alle meine Lieben als ob sie das Teuerste wären, so gut ich kann.

Doch eine Anhaftung wirkt nicht gut. Durch die Trennung von zwei Familien einschließlich Kindern habe ich vor vielen Jahren sehr leiden müssen. Ebenso durch die Tatsache, dass ich nach der Scheidung wenig Zugriff auf meine Kinder hatte….dann habe ich irgendwann erkannt, dass die Große Göttin mir etwas anderes bestimmt hat, als die „heile“ Familie. Ich habe erkannt, dass die Kursteilnehmer genauso meine Kinder für mich sind und ich sorge mit genauso viel Herzblut für sie und real verbringe ich sogar mehr Zeit für und mit meinen Teilnehmern als für und mit meinen leiblichen Kindern. Es ist meine Bestimmung so. Und ich habe es angenommen.

Menschen im Gefühl als Besitz zu betrachten ist zwar üblich, weil es dem EGO Sicherheit schenkt, führt aber später erst zu Öde und Langeweile dann unausweichlich zu Schmerz und Leid.

Herkömmlich betrachten Menschen die Ehe, die Mann-Frau-Beziehung so:

Wenn Du mich liebst, erfüllst Du alle meine Bedürfnisse. Und wenn ich Dich liebe, erfülle ich alle Deine Bedürfnisse.

Wenn aber einer anfängt, – weil er seiner Wahrheit treu ist, nicht mehr alle Bedürfnisse des anderen zu erfüllen, schreit der andere auf…‘Du liebst mich nicht mehr‘ und er fällt in ein Loch, weil Ego-Teile sterben….

Das Gleiche geschieht, wenn der andere Dir nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenkt wie in der Anfangszeit der Verliebtheit, dann stürzt Du ab.

„Wenn Du mir nicht mehr diese besondere und viele Aufmerksamkeit schenkst,

dann hasse ich dich. Und Du bist ein Schwein!“ Das nennt man auch Eifersucht.

Anfällig für Eifersucht sind nur Menschen, deren Erwachsenen-Ich schwach ist

und die sehr leicht in das verletzte Kind-Ich fallen. Das ist fatal und hat mit Liebe im Eigentlichen nichts zu tun, nur mit unverarbeiteten Kindheits-erlebnissen Traumata und Neurosen, mangelndem Selbstwertgefühl. Und diese unverarbeiteten Erlebnisse führen zu Gewalt-Tätigkeit in seelischer oder physischer Form.

Exklusivität in der Liebe ist der Impuls des Egos, den anderen besitzen und kontrollieren zu wollen. ‚Der andere darf nicht ohne mich und kontroll-los glücklich sein‘. Ein unreifes ‚Ich‘ braucht Kontrolle, um sich sicher zu fühlen.

Das reife Ich vertraut auf die Göttliche Führung und das darin alles richtig und GUT ist. Wahre Liebe kann anderen immer ihr Glück gönnen und damit löst sich alle Eifersucht auf. Sie macht keinerlei Sinn. Und: Wenn der andere gehen möchte, weil er mich nicht mehr liebt, warum sollte ich ihn aufhalten? Warum sollte ich mit jemandem zusammen sein wollen, der mich nicht liebt und nicht gerne Zeit mit mir verbringt?? Das ist absurd. Es gibt noch 1000 andere, die mich lieben und als Wichtigstes steht die Frage nach der Selbstliebe im Raum.

Man kann alles besitzen, nur nicht Menschen oder Liebe oder Glück. Und das gibt es nirgends zu kaufen. (Auch nicht bei Paarshit und den anderen Täuschungs-Portalen für Romantiksüchtige, Kontaktzombies, Autisten und Karriere-Junkies. Real trifft sich wirklich nur alle 78 Jahre ein Paar beim (Schnee-) Schippen zufällig.)

Das Erkaufen der Liebe versuchen Menschen mit der Erschaffung der Ehe und der „Kisten-Beziehung“. Aus Angst vor Unsicherheit und Verlust versucht man das Versprechen der Komplettversorgung für immer vom anderen zu erkaufen.

Doch Komplettversorgung kann a) nicht durchgehalten werden und b) ist dies Stillstand statt Entwicklung und Wachstum.

Daher ist es in der neuen Welt wichtig, Beziehungen nicht auf Besitz sondern auf Freiheit und Eigenverantwortung aufzubauen.

Keiner ist exklusiv. Die nüchterne und demütige Wahrheit ist: Jeder ist ersetzbar, weil in jedem anderen ebenso das Göttliche wohnt. Und weil andere Mütter auch noch viele schöne Kinder haben. Es ist unwichtig, ob Du die Essenz in einem Partner fühlst. Es ist einzig und allein wichtig, sie in Dir zu fühlen, immer. Und das geht nur über eine sehr innige Beziehung zum Göttlichen.

Welchen Platz hast Du dem Göttlichen in Deinem Leben eingeräumt? Wieviel Zeit widmest Du ihm täglich?

Für mich ist Gott wichtiger als Familie, Arbeit, Erfolg, Vergnügen, Geld etc.

Und so habe ich mein Leben ausgerichtet.

Darin liegt Schönheit, Frieden, Glück und unplanbar schöne Erlebnisse.

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