Über die bedingungslose Liebe

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Ein Freund schickte mir folgenden schönen Text…

Mögen gute Menschen Dich begleiten

Ich wünsche Dir einen Menschen, dem Du vertrauen kannst
und der Dir sagt, was er fühlt und denkt,
der Dir Sicherheit gibt und Vertrauen,
bei dem Du Dich geborgen fühlen kannst, was immer geschieht.

 Ich wünsche Dir einen Menschen, vor dem Du Dich nicht verstecken musst,
und der vor Dir nicht Verstecken spielt, wo Du sein kannst, wie Du bist,
mit Freuden und Fehlern, mit Lachen und mit Deinen Tränen.

Ich wünsche Dir einen Menschen, vor dem Du Dich
nicht dauernd verteidigen musst,
der Dich nicht in ein fixes Bild pressen will, der Dir
Veränderungen zugesteht und Dich sein lässt, wie Du bist.

Ich wünsche Dir einen Menschen,
in dessen Nähe, Du ganz Du selbst sein kannst,
und der Dir hilft, auf Deinem Weg, ein immer besserer Mensch zu werden.

Ich wünsche Dir einen Menschen, der Dir vergeben und der vergessen kann,
der sich entschuldigen kann, wenn er einen Fehler gemacht hat,
der nach einem Streit Dir die Hand zur Versöhnung
wieder reicht und den ersten Schritt zu Dir macht.

Ich wünsche Dir einen Menschen, der an Gott glaubt:
mit Dir gemeinsam an den Gott der Liebe,
bei dem Du Dich geborgen fühlen kannst
und getragen auch in schweren Tagen.

Ich wünsche Dir einen Menschen, der Dich wirklich liebt:
Nicht obwohl und nicht deshalb, sondern trotzdem und auch nicht weil,
sondern ohne wenn und aber, einfach Dich, wie Du bist.

 Aus: Rupert W. Federsel – „Sie können die Sonne nicht verhaften“, Weishaupt Verlag

Ja, das ist wirklich ein schöner, die Seele anrührender Text.

In Teilen ist der bedingungslos liebende Mensch sicher die Voraussetzung für eine gute Beziehung, eine Partnerschaft, eine Ehe zwischen Mann und Frau.

Und: Fehler-eingestehen-können sowie Um-Entschuldigung-bitten, finde ich auch sehr wichtig, dass es jeder kann, der beziehungsfähig sein möchte…

Natürlich tragen wir alle die Sehnsucht nach einem Menschen in uns, der uns so liebt wie oben beschrieben…aber, gibt es so etwas wirklich auf dieser Erde?

Und: Wenn es diesen Traummann, diese Traumfrau gibt, macht er/sie uns wirklich glücklich und trägt zu unserem Wachstum bei??

Oder ist diese Erwartung der perfekten Liebe, die uns immer trägt, nur eine kindlich-romantische Vorstellung? Ist es nur eine unreife Fantasie, eine allzu schöne – schon fast kitschige – Illusion vom Leben im Paradies, vom Leben im „Wolken-Kuckucks-Heim“?

Denn jeder sucht und sieht, – wenn er sich verliebt – im anderen die vollkommene Mutter, die alles gibt, und jedes Bedürfnis und jeden Wunsch erfüllt. (Nicht umsonst hört sich das Wort ‚verlieben“ so ähnlich an wie ‚verfahren’…)

Ist es nur ein spirituell-romantisches Ideal, ein schöner Gedanke, an dem wir uns versuchen zu trösten? Ist es nur eine Illusion, die unserer ewigen Sehnsucht nach Erlösung weiter Brennstoff gibt?

Die Sehnsucht ist nicht falsch, aber sie in einem Menschen zu suchen, führt zu Absturz und Schmerz.

Immer.

Beim einen früher, beim anderen später…

Warum?

Realistisch betrachtet, gibt es auf dieser Erde keinen Menschen, der so lieben kann wie oben beschrieben. Jeder hat seine Grenzen und Beschränkungen, die aus den Prägungen der eigenen Familie stammen. Da hilft noch so viel Anstrengung, lieben zu wollen und gut sein zu wollen nichts…da hilft noch so viel edle Toleranz nichts. Du bleibst ein konditioniertes Wesen, ein Wesen mit Grenzen.

Wenn es mehr von solchen so ideal liebenden Menschen auf unserem Planeten gäbe, wären auch sicher die vielen Beziehungskriege und Trennungen überflüssig und eigentlich gäbe es auch keine Entwicklung, kein Wachstum mehr, welches doch zu allererst immer durch Reibung ausgelöst wird.

Es ist ein sehr hohes spirituelles Ideal, was da ausgedrückt wird, macht aber die Menschen krank, wenn sie mit solchen Erwartungen an Beziehungen heran gehen. Wir können uns diese bedingungslose Liebe letztlich nur in Bezug zu Gott erarbeiten, sie verstehen, aber es wird sie nie vollständig bei einem Menschen geben, und diejenigen, die danach bei einem Liebespartner suchen und es von ihm erwarten, werden – nach einer Zeit des selbst erzeugten Rausches –  immer wieder fürchterlich leiden und bitter enttäuscht sein.

Was ist also die Lösung?

Zuallererst, das Anerkennen der Grenzen und der eigenen Beschränkungen. Dazu ist es gut, sich selbst immer besser kennen zu lernen. Anerkennen dessen, was ist, befreit und schafft Raum.

Letztlich muss jeder die ganze Liebe IN SICH SELBST finden und darf es nicht von außen erwarten, von keinem Menschen.

Daran zu arbeiten, ist eine lebenslängliche Aufgabe. Es ist manches Mal schmerzlich, der Unvollkommenheit ins Auge zu schauen. Es ist aber auf der anderen Seite auch sehr befriedigend und erfüllend, zu sehen, dass man einen kleinen Schritt weitergekommen ist, in der Selbsterkenntis, die gleichbedeutend ist, mit der Erkenntnis der absoluten Liebe, die Du im tiefsten inneren Deiner Seele bist – und die dort auf Dich – sehr geduldig – wartet.

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